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Die Schlüsselkomponenten eines Servers, die Sie kennen sollten

Aktualisierung: 22. Feb 2023 by
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Rack Server

Netzwekserver sind das Kernstück der IT-Infrastruktur eines jeden Unternehmens. Vereinfacht gesagt, ist ein Server ein leistungsfähigerer Computer verglichen mit einem durchschnittlichen Desktop-PC. Er ist darauf ausgelegt, Informationen zu liefern und Dienste für andere Computer bereitzustellen, die über ein Netzwerk mit ihm verbunden sind.

Aufgrund der unverzichtbaren Rolle, die Netzwerkserver bei der gemeinsamen Nutzung von Daten und Ressourcen spielen, ist es für Unternehmen äußerst wichtig, sich für eine ideale Serverlösung zu entscheiden. Für die Wahl des richtigen Servers sollte man zunächst verstehen, wie ein Netzwerkserver aufgebaut ist. In diesem Artikel wird erklärt, was die wichtigsten Komponenten eines Servers sind und Sie den richtigen Server für Ihr Unternehmen auswählen.

Die Schlüsselkomponenten eines Servers

Unabhängig davon, ob Sie Rack-, Blade- oder Tower-Server für Ihr Unternehmen verwenden, bleiben die Schlüsselkomponenten gleich. Sie umfassen üblicherweise die unten aufgeführten Teile.

Das Motherboard

Das Server-Motherboard ist das Herz eines Servers. Es ist im Grunde eine elektronische Platine, an der alle anderen Komponenten eines Servers angeschlossen sind.

Ein Motherboard umfasst den Hauptprozessor (CPU), den Arbeitsspeicher (RAM), den Kühlkörper/die Lüfter, den BIOS-Chip, den Chipsatz und die eingebetteten Leitungen, die die Motherboard-Komponenten miteinander verbinden. Sockel, interne und externe Anschlüsse sowie I/O-Ports für eine Reihe von Geräten wie Tastaturen, Mäuse und Drucker sind ebenfalls auf dem Server-Motherboard verbaut.

Motherboard

Der Prozessor / die CPU

Wenn das Motherboard das Herz eines Servers ist, dann ist der Serverprozessor, auch CPU genannt, das Gehirn. Auch wenn die CPU nicht die einzige Komponente ist, die sich auf die Gesamtleistung des Systems auswirkt, ist sie doch diejenige, die den meisten Personen zuerst in den Sinn kommt, wenn sie überlegen, welche Art von Netzwerkserver sie kaufen sollen.

CPUs unterstützen eine Menge von Befehlen, verarbeiten Softwareanweisungen und -daten und liefern ein entsprechendes logisches oder mathematisches Ergebnis. Es gibt zwei grundlegende Arten von CPUs: Slot und Sockel. Sie können zwischen verschiedenen CPU-Typen mit unterschiedlichen Slots oder Sockeln wählen, doch sollten Sie sicherstellen, dass Ihr Server-Motherboard den jeweiligen von der CPU verwendeten Slot- oder Sockel-Typ unterstützt. Einige Server-Motherboards haben zwei oder mehr Slots oder Sockel. So können mehrere CPUs eingebaut werden.

CPU

Der Arbeitsspeicher (RAM)

Der Arbeitsspeicher (RAM) ist der wichtigste Speichertyp in einem Netzwerkserver. Er ist vergleichbar mit dem Kurzzeitgedächtnis unseres Gehirns. Im Arbeitsspeicher werden die Softwareanweisungen und -daten gespeichert, die der Serverprozessor benötigt, sowie alle Ausgaben des Prozessors, z. B. Daten, die auf ein Speichergerät übertragen werden sollen. Der Arbeitsspeicher arbeitet eng mit dem Serverprozessor zusammen und muss mit dessen Geschwindigkeit und Leistung Schritt halten.

Da der Arbeitsspeicher für eine leistungsstarke Zwischenspeicherung gedacht ist, gehen die Inhalte und Daten im Speicher verloren, wenn der Server vom Strom getrennt wird. Ein Server braucht also unbedingt einen permanenten Speicher für Anwendungen und Daten, wenn das System ausgeschaltet oder neu gestartet wird.

RAM

Das Festplattenlaufwerk (HDD)

Ein Festplattenlaufwerk ist ein permanenter Datenspeicher, der die gespeicherten Daten auch dann beibehält, wenn das System ausgeschaltet wird. Im übertragenen Sinne ist eine Festplatte das Langzeitgedächtnis eines Netzwerkservers. Festplattenlaufwerke wurden 1953 bei IBM entwickelt und haben sich im Laufe der Zeit von der Größe eines Kühlschranks zu den zwei Standardgrößen von 2,5-Zoll und 3,5-Zoll entwickelt.

Festplattenlaufwerke verwenden eine standardisierte Schnittstelle wie SATA, SAS oder iSCSI für die Kommunikation mit dem Server-Motherboard. Zudem gibt es Solid-State-Drives (SSDs), die bei Servern in Rechenzentren verwendet werden. Diese bieten niedrige Latenzzeiten und hohen Input/Output für datenintensive Anwendungsfälle.

Das Festplattenlaufwerk

RAID

RAID (engl. für: „Redundant Array of Independent Disks“) verbessert die Leistung, indem es die Anzahl der Festplattenlaufwerke erhöht, die für die Speicherung und den Zugriff auf Daten verwendeten werden. Es kann mehrere physische Festplatten zu einer oder mehreren logischen Einheiten kombinieren, um Datenredundanz, Leistungsverbesserung oder beides zu erreichen.

Je nach dem erforderlichen Redundanz- und Leistungsniveau werden die Daten auf verschiedene Arten, sogenannte „RAID-Level“, auf die einzelnen Festplatten verteilt. Die verschiedenen Datenverteilungs-Layouts werden durch das Wort „RAID“, gefolgt von einer Zahl, bezeichnet, zum Beispiel „RAID 0“ oder „RAID 1“. Jedes RAID-Level bietet eine andere Kombination aus Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Leistung und Kapazität. RAID-Level mit einer größeren Zahl als RAID 0 bieten Schutz vor nicht wiederherstellbaren Sektor-Lesefehlern sowie vor Ausfällen ganzer physischer Laufwerke.

RAID

Die Remote Access Card

Die Remote Access Card ist ein Hardware-Gerät, das auf dem Netzwerkserver installiert wird und über eine Ethernet-Schnittstelle verfügt, sodass sie über LAN verbunden werden kann. Sie wurde für die sichere lokale und Remote-Verwaltung von Servern entwickelt und ermöglicht IT-Administratoren Implementierungen, Aktualisierungen und die Überwachung von Servern an jedem Ort und zu jeder Zeit.

Einige Netzwerkserver verfügen über integrierte Remote Access Cards, mit denen der Server ein- und ausgeschaltet werden kann. Der genaue Vorgang des Ein- und Ausschaltens ist jedoch nicht ersichtlich. Daher entscheiden sich Viele für dedizierte Remote Access Cards, mit denen man einen Serverausfall schnell überprüfen und das System wiederherstellen kann.

Remote Access Card

Das Netzteil

Kein Netzwerkserver funktioniert ohne Strom. Netzteile erzeugen Strom, der dann über eine Reihe von Kabeln an das Server-Motherboard, die Speichergeräte und andere Komponenten im Server verteilt wird.

Um die Zuverlässigkeit eines Netzwerkservers zu verbessern, werden häufig qualitative Netzteile mit sehr hohem Wirkungsgrad gewählt, da sie mehr Strom liefern können, als der Server tatsächlich benötigt. Außerdem ist es sinnvoll, wenn ein Server mit redundanten Netzteilen ausgestattet ist, die einspringen können, falls das Hauptnetzteil ausfällt.

Netzteil

Der Grafikprozessor

Der Grafikprozessor (GPU) ist eine besondere Form eines Prozessorchips, der einen oder mehrere Grafikprozessorkerne besitzt, die sich die von der Grafiksoftware ausgeführten Berechnungsaufgaben teilen.

Bei Grafikprozessoren gibt es in der Regel in zwei Arten: integrierte und dedizierte Prozessoren. Erstere sind in das Motherboard integriert und können nicht aufgerüstet oder ersetzt werden. Letztere sind auf einer Grafikkarte installiert, die in einen Erweiterungssteckplatz auf dem Server-Motherboard eingesteckt wird. Das bedeutet, dass sie austauschbar sind und aufgerüstet werden können, wenn neuere Grafikkarten auf den Markt kommen.

Einige Server-Nutzer werden den Einsatz von Grafikprozessoren in ihrem Server-Setup nicht in Betracht ziehen, aber diejenigen, die sich mit maschinellem Lernen, Künstlicher Intelligenz und Big Data befassen, sollten dies vielleicht tun.

GPU

Wie Sie den richtigen Server für Ihr Unternehmen wählen

Nachdem Sie nun die wichtigsten Komponenten eines Netzwerkservers kennen, wollen wir uns nun der Frage annehmen, wie Sie den richtigen Server für Ihr Unternehmen auswählen. Im Folgenden haben wir einige wichtige Aspekte zusammengefasst, die Sie bei der Auswahl eines dedizierten Servers berücksichtigen sollten.

  • Legen Sie die besonderen Leistungsanforderungen für Ihre Server fest. Wie viele Nutzer werden Sie voraussichtlich haben?

  • Planen Sie Ihre Bandbreitenauslastung, die mit dem Datenverkehr zusammenhängt. Wenn Ihr Unternehmen sehr viel Datenverkehr hat, sollten Sie eine höhere Bandbreite wählen.

  • Kennen Sie Ihre Anforderungen an die Datenspeicherung. Sie können aus verschiedenen Festplattenoptionen wählen und sollten überlegen, welche RAID-Stufe Sie benötigen.

  • Berücksichtigen Sie die Skalierbarkeit Ihrer Anwendung. Lässt sich Ihre Anwendung mit dem vorhandenen Server problemlos skalieren?

Die oben genannten Punkte reichen eventuell nicht ganz aus, aber sie werden Ihnen helfen, die Art des benötigten Netzwerkservers und die zu verwendende Hardware zu bestimmen.

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